13.06.2020

„Jung und Alt nebeneinander“

[Wormser Zeitung vom 13.06.2020; Bericht: Margit Knab]

MONSHEIM - Die gute finanzielle Ausstattung der Ortsgemeinde befördert ohne Zweifel die Ausweisung von Neubaugebieten, bei denen die Ortsgemeinde Grundstücke erwirbt. In unmittelbarer Nähe des Neubau-Plangebietes „Am Woog“ wird zwischen dem Feuerwehrhaus und dem verbandseigenen Wertstoffhof ein weiteres Baugebiet ausgewiesen. „Im Benzenried“ ist der Bebauungsplan benannt. Auf einer Fläche von 1,13 Hektar sollen hier eine sechs-gruppige Kindertagesstätte entstehen und eine Senioren-Residenz, so die Ausführungen von Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny. „Jung und Alt nebeneinander, so etwas wäre zukunftsweisend“, meinte der Ortschef, bevor der Rat in die Abstimmung für den Aufstellungsbeschluss einstieg. „Auf gutem Weg“ sei man mit den Grundstückseigentümern bezüglich deren Verkaufsbereitschaft. „Wir stehen kurz vor dem Abschluss“, so Zakostelny.

Vorbildlich seien Überlegungen, die geplante Kinderbetreuungsstätte in Kooperation mit der Nachbargemeinde Flörsheim-Dalsheim zu nutzen, war die Meinung von Verbandsbürgermeister Ralph Bothe. Im Rat in Flö-Da stehe man diesem Vorhaben positiv gegenüber. Absehbar sei es, dass in der Nachbargemeinde in Zukunft auch Kinderbetreuungsplätze fehlen würden, und dafür neu gebaut werden müsse, erläuterte der VG-Bürgermeister. Darum sei es eine „sinnvolle Lösung“, Betreuungsplätze auch für die Flörsheim-Dalsheimer Kinder in der projektierten Monsheimer Einrichtung „Im Benzenried“ gemeinsam zu nutzen. Einstimmig beschloss der Rat, einen Bebauungsplan aufzustellen für die „Fläche für Gemeinbedarf Kindergarten und Seniorenresidenz“. Der Bebauungsplan soll als vorhabenbezogener Bebauungsplan im Regelverfahren aufgestellt werden.

Fußläufig nur 100 Meter vom projektierten Baugebiet „Im Benzenried“ entfernt, wird das Wohngebiet „Am Woog“ entstehen. Hier sind vorwiegend freistehende Ein- bis Zweifamilienhäuser geplant und auch zulässig. Aufgrund der sehr hohen Nachfrage nach Miet- und Eigentumswohnungen wäre es zielführend, so die Verwaltung und der Planer, in einem Teilbereich als südlicher Abschluss entlang der Straße „An den Mühlen“, auch größere Wohnungsbauten mit bis zu vier Wohneinheiten zu erlauben. Nachdem dieser Antrag in der letzten Gemeinderatsitzung nicht abschlussreif beraten werden konnte, und der Rat formlosen Mietshäusern seine Zustimmung versagte, landete dieser Punkt erneut auf der Tagesordnung. Planer Dennis Zimmermann stellte Beispielhäuser vor, die formschön, modern und bei Weitem nicht mehr an Zweckbauten im Mietskasernenstil erinnern. Mit 13 Ja- und fünf Nein-Stimmen wurde der Beschlussvorschlag verabschiedet, dass im südlichen Plangebiet Wohnungsbauten mit bis zu vier Wohneinheiten vorzusehen sind. Zudem gilt dort die „Abweichende Bauweise“ mit einer Festsetzung der maximal zulässigen Gebäudelänge von 20 Metern. Ohne Gegenstimmen passierte der Wunsch den Rat, dass alle Bauherren freie Wahl bei den Dachformen haben.

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