MONSHEIM – Nachdem der Ortsgemeinderat Monsheim die umfassende Sanierung des historischen Rathauses samt barrierefreiem Ausbau bereits im Jahr 2019 auf den Weg gebracht hatte, konnten die Sanierungsarbeiten mit der Erneuerung des Dachstuhls und des Glockenturms Ende 2021 beginnen. Aufgrund der während dieser Zeit noch herrschenden Niedrigzinsphase, befand sich der Bausektor in einer Hochkonjunktur, was zu vollen Auftragsbüchern der Handwerksfirmen und letztlich auch zu enorm hohen Baupreisen führte. Hinzu kamen die seinerzeit noch geltenden coronabedingten Einschränkungen, die eine verbindliche Bauzeitenplanung aufgrund immer wieder vorkommender Personalausfälle und einzuhaltender Quarantänezeiten nahezu unmöglich machten.
Dem ist es auch zu verschulden, dass der ursprünglich geplante Fertigstellungstermin Ende vergangenen Jahres nicht zu halten war. Konnte mit der Sanierung der Fassade und der historischen Sandsteinumwehrungen immerhin die Außenhülle des Gebäudes noch im Sommer 2022 fertigstellt werden, kamen die Arbeiten im Inneren des Gebäudes nur sehr schleppend voran. So mussten die unterschiedlichen Gewerke teilweise mehrmals öffentlich ausgeschrieben werden, da entweder gar keine Angebote abgegeben wurden oder diese derart über der Kostenschätzung lagen, dass eine Beauftragung nicht zu verantworten gewesen wäre.
„Im Gemeinderat herrschte von Beginn an Einigkeit darüber, dass die Einhaltung der Kosten und die Qualität der Arbeit vorrangig vor dem Einhalten des Zeitplans sind, zumal keine Eile besteht, die Sanierung bis zu einem bestimmten Datum abzuschließen“, lobt Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny die klare Haltung und Geduld der Gemeinderatsmitglieder. Nachdem im Jahr 2022 zumindest die Rohmontage der Heizungs- und Sanitär- sowie der Elektroarbeiten noch abgeschlossen werden konnte, kommt der Innenausbau seit Beginn diesen Jahres mit großen Schritten voran. So konnten im Februar zunächst die großen Fensterelemente zur Vergrößerung des Foyers eingebaut werden. Seitdem sind mehrere Gewerke gleichzeitig vor Ort tätig: Die hinter dem alten Putz befindliche Bruchsteinmauer im neuen Eingangsbereich wurde zwischenzeitlich freigelegt und als künftiges Sichtmauerwerk fachgerecht neu verfugt. Die Trockenbauarbeiten sind nahezu abgeschlossen und die Akustikdecke im Ratssaal bereits eingebaut. Ebenso sind die Tapezierarbeiten dort abgeschlossen, sodass in den kommenden Wochen auch mit den Malerarbeiten begonnen werden kann. Die mit den Parkettarbeiten und dem Einbau der Küchenzeile beauftragten Firmen stehen bereits in den Startlöchern. Aufgrund der noch immer vorherrschende niedrigen Temperaturen, konnten Estrich und Terrazzobelag bislang noch nicht eingebaut werden. Dafür wurde der Einbau des Lifts zur Herstellung der Barrierefreiheit vorgezogen, sodass eine Inbetriebnahme bereits in der vergangenen Woche erfolgen konnte. „Mit dem jetzt zügigen Fortschritt der Arbeiten sind wir insgesamt zufrieden und sehen einer Einweihung Ende Mai positiv entgegen“, so Kevin Zakostelny. Zufrieden sei man auch mit der bisherigen Kostenentwicklung, konnten nach Vergabe nahezu aller Gewerke die Gesamtbaukosten von knapp 580.000 Euro mit einer nur sehr geringen Überschreitung fast eingehalten werden. „Vor dem Hintergrund der turbulenten Situation am Bausektor, verläuft die Umsetzung der nicht ganz einfachen Sanierungsmaßnahme bislang sehr gut“, hebt Bürgermeister Ralph Bothe die Anstrengungen der Gemeinde sowie des beauftragten Architekten Manfred Brandt und von VG-Mitarbeiter Thomas Alsleben hervor.
Nach der Fertigstellung soll das Rathaus dann nicht nur für Rats-, Ausschuss- oder Fraktionssitzungen, sondern auch für die örtlichen Vereine kostenfrei für Sitzungen und Treffen zur Verfügung stehen.
Bild: Architekt Manfred Brandt und Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny bei der Sichtabnahme des Lifts.