04.01.2022

Sanierung des Monsheimer Rathauses kommt voran

MONSHEIM – Als vor einigen Jahren erhebliche statische Mängel in der Dachkonstruktion des Monsheimer Rathauses durch den Befall von Holzschädlingen festgestellt wurde, entschloss sich der Gemeinderat nach intensiver Beratung im Sommer 2019 für eine Komplettsanierung und somit den Erhalt des historischen Gebäudes im Herzen der Gemeinde. Nachdem die Planung, Erstellung von Gutachten sowie das Bauantrags- und Förderverfahren im Jahr 2020 abgeschlossen werden konnten, sollten die Sanierungsarbeiten beginnen. Bereits im Januar des vergangenen Jahres war deshalb ein Gerüst gestellt worden. Eine Zimmerei aus Nordrhein-Westfalen wurde mit den Dachsanierungsarbeiten beauftragt, nahm die Arbeiten jedoch trotz mehrfacher Aufforderung nicht auf. Als Grund wurde der herrschende Rohstoffmangel beim benötigten Konstruktionsvollholz und den Dachlatten genannt. Als die Zimmerei ein halbes Jahr später noch immer nicht mit den Arbeiten begann, entschied sich der Gemeinderat zur Kündigung des Vertrages und Neuausschreibung der gesamten Leistung.

Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass der angeführte Materialmangel zum Zeitpunkt der Auftragserteilung Anfang 2021 noch nicht gegeben war und die Gemeinde dem Unternehmen im Sommer sogar noch einen Lieferanten für das benötigte Holz genannt hatte. Nachdem in der Zwischenzeit immerhin die Sandstein- und Fassadenarbeiten erfolgreich abgeschlossen und dabei sogar mehrere Zehntausend Euro eingespart werden konnten, fand im Herbst eine erneute öffentliche Ausschreibung der Dachsanierungsarbeiten statt. Hierbei erhielt die Firma Holzbau Lehmann GmbH aus Bad Kreuznach den Auftrag, der neben den Zimmerei-, Holzbau-, Dacheindeckungs- und Spenglerarbeiten auch die Gerüstbauarbeiten umfasst. Mit einer Summe von 137.098,35 € brutto liegt der Auftrag jedoch mehr als 50.000,00 € über dem ursprünglich beauftragten ersten Angebot. Zusammen mit den entstandenen Kosten für Gerüststandzeiten und den Kosten für die Beauftragung eines Rechtsanwaltes, ist der Gemeinde damit ein Schaden von knapp 60.000,00 € entstanden. Dieser soll nun auf dem Rechtsweg geltend gemacht werden. Umso erfreulicher ist es, dass die Zimmerei Lehmann unmittelbar mit den Arbeiten beginnen und den Glockenturm bereits umfassend sanieren konnte. Neben dem maroden Gebälk im Inneren, wurden auch die Holzgesimse und -läden neu lackiert und die Wetterfahne mit einem neuen Anschluss-Blech versehen. Sobald es die Witterung zulässt, soll mit dem Austausch der Dach- und Geschossdeckenbalken begonnen werden, bevor das Dach mit denkmalgerechten Biberschwanzziegeln neu eingedeckt werden kann. Nach Abschluss der Dachsanierung folgt der Innenausbau. Beauftragt sind bereits die Firmen Küchler (Elektrotechnik) und Brauner (Heizungs- und Sanitärinstallation) aus Flörsheim-Dalsheim. Die Gewerke Rohbau, Trockenbau und der für den barrierefreien Umbau erforderliche Plattformlift, befinden sich in der Ausschreibung und sollen in der kommenden Ratssitzung Ende Januar vergeben werden. Nach momentanem Stand wird die geschätzte Gesamtkostensumme von 750.000,00 € in dieser Höhe nicht benötigt, um die Sanierung zu stemmen. Neben guten Ausschreibungsergebnissen, hängt dies insbesondere mit den erheblichen Einsparungen beim Außenputz zusammen, der nicht wie ursprünglich geplant abgetragen werden musste. Auch wenn die Gesamtkostensituation derzeit optimistisch stimmt, gilt es die weitere Entwicklung vor dem Hintergrund der aktuellen Lage im Bausektor abzuwarten. Der Zuschuss des Landes Rheinland-Pfalz beläuft sich auf 250.000,00 €.

„Ich bin froh, dass die Sanierung mit den jetzt beauftragten Firmen richtig losgeht und es in den kommenden Wochen ein großes Stück vorangeht“, zeigt sich Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny erleichtert. „Auch, wenn das Projekt die Verwaltung um den die Maßnahme begleitenden Bautechniker Thomas Alsleben und die Abteilungsleiterin Martina Leidinger bisher erheblich in Anspruch nimmt, zeigt sich nicht zuletzt durch die erzielten Kosteneinsparungen dass es sich lohnt, das Projekt verwaltungsseitig eng zu begleiten“, ist Bürgermeister Ralph Bothe sicher.

Nach erfolgter Sanierung wird das Monsheimer Rathaus nicht nur vollständig barrierefrei erschlossen sein, sondern durch die vorgesehene Küchenzeile, die individuell gestaltbare Bestuhlung und die zeitgemäße technische Ausstattung auch den örtlichen Vereinen als Treffpunkt für Sitzungen und Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Bild: Am Uhrenturm des Rathauses sind die Fortschritte der Sanierung bereits gut erkennbar.

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