05.03.2021

Weichen für den barrierefreien Übergang am Monsheimer Bahnhof sind gestellt

MONSHEIM – Bahnhöfe und Bahnhaltepunkte sind die Visitenkarten des öffentlichen Personennahverkehrs. Durch ihre ansprechende Gestaltung und einen besseren Service sollen zukünftig immer mehr Menschen für einen Umstieg vom Auto auf die Bahn gewonnen und somit Ressourcen geschont werden.

Aus diesem Grund hat die Bundesregierung die „Förderinitiative zur Attraktivitätssteigerung und Barrierefreiheit von Bahnhöfen“ (FABB) gestartet und stellt dafür in den Jahren 2019 bis 2026 insgesamt 140 Mio. Euro zur Verfügung. Die jeweiligen Bundesländer haben sich verpflichtet, eine Ko-Finanzierung in gleicher Höhe zu leisten und somit die regionalen Projekte abzusichern. Im Rahmen der Förderinitiative sollen unter anderem 50 Bahnhöfe mit einem Fahrgastaufkommen zwischen 1.000 und 4.000 Personen komplett barrierefrei ausgebaut werden.

Bereits im Jahr 2014 hatten VG-Bürgermeister Ralph Bothe und die Landtagsabgeordnete Kathrin Anklam-Trapp im Rahmen eines Ortstermins den Verbandsdirektor des Zweckverbandes Schienen-Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV), Michael Heilmann, auf die unbefriedigende Situation hinsichtlich der Barrierefreiheit am Monsheimer Bahnhof aufmerksam gemacht und eine Überführung zum Bahnsteig 2, sowohl vom Bahnhofsvorplatz, als auch aus Richtung Gewerbegebiet gefordert. Ergebnis dieser Initiative war schließlich die Aufnahme in das Ausbauprogramm des Landes, welches eine Förderung aus Regionalisierungsmitteln in Höhe von 85% vorsah, allerdings noch keinen Zeitpunkt zur Umsetzung des Vorhabens definierte. Außerdem hätten der 15%ige Eigenanteil und die Übernahme der kompletten Planungskosten die kommunalen Finanzen erheblich belastet.

Nunmehr wurde das Projekt vom ZSPNV über das Land für die Bundesinitiative FABB angemeldet und ist auch verbindlich in den zweiten Förderabschnitt aufgenommen worden. Somit übernimmt der Bund 50% der Baukosten und 100% der Planungskosten, während das Land die verbleibenden Baukosten fast vollständig trägt und für die Gemeinde lediglich ein geringer Anteil verbleibt. Mit der Förderinitiative FABB2 ist darüber hinaus eine Bauverpflichtung bis zum Jahr 2026 verbunden, sodass klar definiert ist, bis wann die barrierefreie Erschließung am Bahnhof Monsheim spätestens fertiggestellt sein muss.

Die entsprechenden Verträge zwischen „DB Station & Service“ und der Bundesregierung sollen bis Ende März unterzeichnet werden. Die Vereinbarung zwischen dem ZSPNV, der Bahn und dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium befindet sich bereits im Unterschriftenlauf.

Sobald der Förderbescheid vorliege, werde er mit dem Monsheimer Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny und WFG-Gewschäftsführer Klaus Krämer die weiteren Schritte besprechen, erklärte VG-Bürgermeister Bothe. Die Planung müsse bereits zu einem frühen Zeitpunkt optimal mit der Ortsgemeinde und der WFG abgestimmt werden, um auf beiden Seiten der vorgesehenen Überführung eine optimale Anbindung für Fußgänger und Radfahrer zu ermöglichen.

Nach Vorstellungen der Verwaltung soll es am Bahnhofsvorplatz eine barrierefreie Rampe oder einen Aufzug und zusätzlich eine Treppenanlage geben. Während der zweite Bahnsteig mit einem Aufzug angebunden wird, läuft die Brücke auf der südlichen Seite zum Gewerbegebiet mit einer flachen Rampe aus. Näheres wird sich im Planungsprozess unter Berücksichtigung weiterer Rahmenbedingungen ergeben.

Für viele Monsheimer geht mit dem Vorhaben ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Die Bürgermeister Bothe und Zakostelny sehen in dem barrierefreien Zugang zum Bahnsteig 2 und der direkten fußläufigen Anbindung des Nahversorgungszentrums an die Ortslage einen Meilenstein in der Entwicklung von Monsheim. Ihr besonderer Dank gilt auch dem Bundestagsabgeordneten Jan Metzler, der das Vorhaben ebenfalls intensiv begleitet und unterstützt hat.

Bild: Der zweite Bahnsteig am Monsheimer Bahnhof soll bis spätestens 2026 durch eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke mit Aufzügen aus beiden Richtungen barrierefrei erschlossen werden; die vorhandene Unterführung wird in diesem Zuge zurückgebaut.

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