14.08.2017

Wormser Zeitung zum Bürgerfest

Von Karl M. Wirthwein

MONSHEIM - Schade, sehr schade. Da haben sich die Monsheimer so viel Mühe bei der Planung und Organisation des Bürgerfests zur 1250-Jahr-Feier der Gemeinde gegeben, und dann spielt das Wetter einfach nicht mit. Am Samstag hatten Regenschauer die Veranstaltung in der Anhäuser Mühle fest im Griff. Regenschirme und etwas wärmere Kleidung waren also ein Muss für die Besucher. Aber die Feierlaune ließen sich die trotz des Wetters zahlreich erschienenen Gäste trotzdem nicht nehmen. Schließlich wurde an diesem Tag doch ein ganz besonderer Geburtstag zelebriert.

Winzer und örtliche Vereine hatten sich für den Tag mächtig ins Zeug gelegt, boten an Verköstigungsständen allerhand Leckereien an. Außerdem lockten die Schausteller an ihre Buden. So hatte der Schaustellerbetrieb Schramm beispielsweise sein Kinderkarussell mitgebracht. Der enorme planerische und organisatorische Aufwand war auf den ersten Blick erkennbar. Dem Anlass der 1250-Jahr-Feier gerecht eröffnete Ortsbürgermeister Michael Röhrenbeck im historischen Uniformrock und mit Pickelhaube das Bürgerfest und trat als Gemeindediener vor die Gäste.

  • KUNSTWERK

    Für das Monsheimer Ortsjubiläum war im Übrigen mit einem Bild der ortsansässigen Künstlerin Barbara Schauß geworben worden. Das Kunstwerk, das Monsheimer Motive zeigt, hatte sie der Gemeinde bereits beim Urkundenfest im April übergeben.

Die Gemeindediener waren unter anderem beauftragt, Nachrichten per Glockenankündigung zu verbreiten; sie waren sozusagen das Amtsblatt ihrer Zeit. In dieser Rolle zitierte Röhrenbeck Vereinsvertreter beziehungsweise die Mitorganisatoren nach und nach auf die Bühne. Man wolle auf das besondere Ereignis anstoßen und das mit besonderen Gläsern. Speziell zum Jubiläum wurden nämlich Stengel-Weingläser mit dem Schriftzug „Monsheimer!“ angefertigt. Und weil zu Monsheim der Ortsteil Kriegsheim gehört, gibt es die Gläser auch mit dem Schriftzug „Kriegsheimer!“. Röhrenbeck erinnerte jedoch daran, dass die Kriegsheimer bereits im vergangenen Jahr gefeiert haben.

Solche Gläser machen aber nur Sinn, wenn sie mit Wein oder Sekt gefüllt sind. Allerdings bereitete die Drei-Liter-Flasche etwas Probleme beim Öffnen. Doch mit List und Tricks wich der Korken, und die Gläser konnten befüllt werden. Grußworte entsandte auch VG-Bürgermeister Ralph Bothe: „Es ist ein historisches Fest und ein besonderer Anlass zu feiern“, würdigte er die Veranstaltung. Man solle aber nicht immer in die Vergangenheit sehen, sondern auch in die Zukunft blicken. „Monsheim hat sich prächtig entwickelt“, betonte er. Das liege auch an der guten Zusammenarbeit zwischen der Orts- und Verbandsgemeinde.

Am frühen Samstagabend wurde der Innenhof der Anhäuser Mühle dann zu einer „Open Air-Kirche“. Der katholische Diakon Michael Korsmeier und der evangelische Dekan Harald Storch zelebrierten einen ökumenischen Gottesdienst. Doch auch die geistlichen Worte stimmten Wettergott Petrus nicht gnädig. Als die Monsheimer Band „Heizpils“ rund 15 Minuten später das Publikum mit Rock- und Popsongs zum Singen und Tanzen animieren wollte, fielen schon wieder die ersten Tropfen vom Himmel. Doch Regen- und Sonnenschirme hielten das Nass von den Menschen fern. In den Abendstunden wurden dann die „Die anonyme Giddarischde” auf der Bühne erwartet. Eine Gruppe, die in ihrem pfälzischen Dialekt Songs wie das „Palzlied“ oder das „Lewwerworscht-Lied“ vortrug und in der geselligen Runde für gute Laune sorgte.

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